Die Rückreise

Der neue Flughafen in Bagdad, von einer französischen Baufirma gebaut, befand sich im September 1982 noch in einer Übergangsphase, weshalb der alte weiterhin für internationale Flüge genutzt werden musste. Er lag etwa 15 km von der Innenstadt entfernt. Räumlich zu klein für die Massen der Arbeiter und Experten, die von Kuba bis Korea ein- und ausreisen mussten. Hier sammelten sich alle Nationen der Welt. Ankunft und Abflug fanden stets in der Nacht statt. Diese Maßnahme resultierte aus dem Krieg mit dem Iran, da angenommen wurde, Flugbewegungen tagsüber schüfen größere Angriffsmöglichkeiten.

Der sprachlichen Vielfalt geschuldet, entfaltete sich in den engen Räumen des Flughafens ein Sprachengemisch, man verstand eigentlich nichts und trotzdem glaubte man im Bilde zu sein.

Der Krieg mit dem Iran hatte die Folge, dass in allen staatlich geführten Institutionen verstärkte Kontrollen vorkamen. Passkontrollen am Eingang zu den Abflugschaltern und die gewöhnlichen Visa-Kontrollen nach der Landung in Bagdad. Dann die Kofferkontrollen.

Entsprechend der Abflugzeiten, die selten eingehalten wurden, war die Zahl der Abfliegenden, die sich teilweise vor dem Eingang des Gebäudes sammelten, erstaunlich groß. So drängten alle danach, schnellstens den Haupteingang zu erreichen. Eine Schlange zu bilden war unbekannt.

Omar Akbar

Professor für Architekturtheorie