Gang rot: Hermes flügellos

Paul Mersmann: Homomaris mit dem Ohr des Malchus / Phrygische Nacht

Paul Mersmann: Die Buchstaben des Alphazet

Ulrich Schödlbauer / Jürgen Wölbing: Das Unbehebbare / Das Labyrinth

Paul Mersmann: Das wenig bekannte Auge des Mondes

Mersmann / Mersmann: Gestrandete Welt

Paul Mersmann: Das Gewicht der Dinge

Michael Heisch: Proteus

Zeng Mi: Kleines Haus am Flussufer

Doro Breger: Verbotene Landschaften

Ulrich Schödlbauer / Jürgen Wölbing: Dünkirchen

Paul Mersmann: Saturnische Bibliothek

Paul Mersmann: HIC EST FINIS MARIS

Paul Mersmann: Zirkus

Lucius Garganelli: Les danses personelles

Zeng Mi: Tänzer und Zeichen

Ralf Willms: fra g mente

Paul Mersmann: Mützen & Hauben

Paul Mersmann: La doux Marmelade

Paul Mersmann: Adlermensch

Paul Mersmann: Rosmerta, Sirona, Epona

Paul Mersmann: Sironische Blätter

Walter Rüth: Chapeau, Monsieur P.M.

Paul Mersmann: Die Geburt der Moderne

Paul Mersmann: Giannozzo und die Krellhinzen

Paul Mersmann: Ungestüme Reise

Paul Ferenczi: Café Amalia

Paul Ferenczi: Moosbrugger liest / Moosbrugger, erblindet

Lucius Garganelli: Raubein

Zeng Mi: Landschaftsbilder

Hermes flügellos

Das schlechthin Vermittelnde vermittelt nichts: es ist ›das Geringste‹, das niemandem auffällt, die Bewegung in der Bewegung, der einfache Übergang. Als solcher steckt es voller Geheimnisse, die bedacht werden wollen, obwohl das Denken in ihnen nicht weiter vorankommt. Es wird aber mitgenommen, so dass ihm ›Hören und Sehen vergehen‹. In diesem Sinn ist die Kunst Vermittlung, aber näherungsweise, ein Hermes, der die Flügelschuhe abgebunden hat und in den verhangenen Himmel starrt. Was er erblickt, erfährt keiner, der sich im Hören und Sehen noch übt. Also keiner, denn diese Übung findet nirgends zu einem Ende. Dass die Kunst auf etwas blickt, was der Betrachter nicht sieht, macht sie immun gegen die Differenz: egal wie du mich findest, scheint sie zu sagen, vergiss nicht, dass meine Gleichgültigkeit gegen deine Belange weder geheuchelt noch vorgeschoben ist, sondern der entspricht, die zu leben dir verwehrt ist. Keine Kunst ist ›für sich‹: sie ist Mittel. Aber kein ›Mittel zu‹.

gelesen von Matthias Ponnier

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Hermes flügellos

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