Korruptives Handeln als Teil des Wirtschafts- und Finanzrechts sowie als Thema geschichts-, sozial- und kulturwissenschaftlicher Untersuchungen ist seit vielen Jahren von großer Aktualität (Leyendecker 2003; Leyendecker 2007), das Thema hat weltweit »Hochkonjunktur« (Vollet 2003, V) und darüber hinaus eine lange Geschichte (Engels 2014; Grüne/Slanička 2010; Engels et al. 2009). Um die wirtschaftliche und politische Dringlichkeit der Prävention und Aufdeckung korruptiver Tatbestände zur Schadensbegrenzung deutlich zu machen, sei auf einige ›Fälle‹ vom Jahreswechsel 2016/2017 verwiesen: So werden im Februar 2017 mit Ramón Fonseca und Jürgen Mossack womöglich die Hauptverantwortlichen der als Panama Papers (2016) bekannten Affäre verhaftet (Herrmann/Obermaier, SZ 11./12. 02. 2017), im Januar 2017 werden in Regensburg der Oberbürgermeister und ein bekannter Bauunternehmer verhaftet, im Februar heißt es...
Da ich versuchen möchte, etwas Klärendes zum Problem der Korruption aus soziologischer Sicht beizutragen, empfiehlt es sich, kurz etwas zu dieser Disziplin zu sagen, von der keiner so recht weiß (Fachleute eingeschlossen), was ihr Gegenstand ist. Ich denke, dass sie gar keinen hat und deshalb über alles, also auch Korruption, sprechen kann, von der wiederum jedermann zu wissen glaubt, worum es dabei geht. Auch hier kann die Soziologie Verwirrung stiften. Mehr noch: die Soziologie scheint nicht nur...
Die Abmachung kann durch den Missbrauch einer der Parteien platzen, die zu ihrer Seite hinüberzieht und so das empfindliche Gleichgewicht bricht. Derjenige, der das Missverständnis auf diese Art auflöst, hat nicht unrecht, da er einseitig ein unzulässiges Regime außer Kraft setzt, außerdem hatte er nichts unterschrieben; er ist jedoch auch nicht völlig im Recht, da er als Komplize einer bestimmten Ordnung diese in verräterischer Weise zerstört.