Ulrich Schödlbauer

Wenn der Mausberg kreißt, stehen die Mäuse im Kreis und zupfen sich an den Schnurrhaaren. Der Mausberg, das wissen sie, veranlasst nichts, was Josefine nicht will, er ist ihr Wille in zweifacher Ausfertigung, die eine ist für ihn selbst, die andere fürs Parteivolk, denn das niedere kümmert ihn nicht. Die Medien machen sich über ihn lustig, aber diskret, so dass aus den Redaktionsstuben nichts nach außen dringt, darum heißen sie In-Medien. Es gibt auch Medien, die sind out, sie machen die guten Geschäfte. Die In-Medien leben alle von der Hand in den Mund. Einige unter ihnen bringen Hand und Mund schon nicht mehr auseinander, so dicht folgt Gabe auf Gabe. Die Maus, die sie austeilt, war einstmals eine gefürchtete Ratte, jedenfalls wird das von bösen Zungen behauptet. Sie hat sich aber einer chirurgischen Operation unterzogen und speist jetzt von goldenen Tellerchen, damit ist alles gut. Josefine liebt sie alle. Sie sind ihre Kinder und sie geht mit den Vorschmeckern essen, wann immer es passt. Von Zeit zu Zeit speist sie auch mit den Rechtshütern, doch selten ohne einen besonderen Grund.

»Mein letzter Wille…« sagt sie und bricht ab.

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