Ulrich Schödlbauer

Man besitzt keine Macht, es sei denn, man verfügt über sie. Ein Kind im Zentrum der Macht, das spielerisch seinen Impulsen nachgibt – verfügt es über Macht? Natürlich nicht. Die Machthaber benützen es als Orakel, sie bücken sich unter einen verrückten Gott, aber das Kind … ist ein Kind. Besitzt es Macht? Zweifellos. Wir alten Männer wissen davon ein Lied … pardon, ich wollte Sie nicht beleidigen. Die Gedanken geraten so leicht an Ränder. Auch darin steckt Macht. Je älter ich werde, desto mehr leuchtet mir der Gedanke ein, dass die Macht in der Sprache steckt. Und keine Macht der Welt kann sie daraus entfernen. Es ist sinnlos, von der Macht des Schweigens zu sprechen, es sei denn, man meint die Macht, die es über die Macht ausübt, die sich nicht anders zu helfen weiß, als gegen es anzureden. Sie merken, Ihr Schweigen hilft, es ordnet meine Gedanken.

Die zweite Paradoxie der Macht lautet: Schweigen hilft. Es hilft ungemein.

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