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Kunst, die sich einmischt, nennen wir politisch, eine Kunst, die sich nicht einmischt, dementsprechend unpolitisch: das schließt den Tadel ein, eine solche Kunst versäume ihre Aufgabe, zumindest deren öffentlichen Teil. So zu reden setzt allerdings voraus, dass Kunst auch einen privaten Anteil besitzt, der niemanden etwas angeht, es sei denn, man hängt einem verschärften Begriff des Politischen an, der jede Art von Privatheit verneint. Diese Verneinung kann viele Züge annehmen. Einer davon ist die Angst, Privatheit sei per se systemerhaltend und private Kunst daher, vor dem Hintergrund der großen Menschheits-Bewegungen, selbst-exklusiv, also reaktionär. Ein anderer besteht in der rituellen Entdeckung des Privaten als einer Kategorie des Politischen. Was immer Kunst im Privaten zu zeigen unternimmt, sie zeigt uns seinen politischen Kern oder gar nichts: so etwa ließe sich das Kunst-Dogma umschreiben, das sich dieser Einstellung verpflichtet weiß.
- Details
- von Paul Mersmann
Der Kult dient den Außenseitern
nicht den Zeitgenossen
Die Idole sind glockenhafte Hohlkörper aus Bronze. Nichts vermag ihre Form vollständiger zu erfüllen als der Schall. Einerseits füllt jeder Schlag das Idol vollständig aus, andererseits bleibt die Stelle des Schlages jedem einzelnen überlassen. Der Klang erfüllt sie immer aufs neue ganz, aber zugleich immer aufs neue anders.
- Details
- von Ralf Willms
Zu einer Bilderfolge von Walter Rüth
1 Urszene
2 sublimer Bote
3 Annäherung, nutzlos
4 weiche, Wotan, weiche