Freitag
Überwältigendes Wohlsein in einer Wohnung. Details in liebevoller Vollendung. Fruchtbarkeit im Ausdruck von Farben.
Etwas in deiner Art, das jede Problematik, jedes Wort auf eine schwebende Ebene bringt. Das bedeutet frei zu sein für das zwischen zweien.
Am Ende der Zeit so dicht, so verzaubert, dass die Redewendung ganz begriffen wird, «nicht mehr zu wissen wo einem der Kopf steht«.
Er steht einem Mond entgegen. Es ist «nur« ein Bild. Er kennt die Richtung, ohne noch etwas zu wissen. Im Grunde weiß er alles.
Selbst-Thematisierung. Als soziale Person. Wie problematisch sie sein könne. Darüber unbefangen gesprochen.
So viel gesprochen, das auf Anhieb nicht mehr erinnerbar. Einging in den Mond einer Liebe
Im Bett die Wärme des andern. Wärme, die sich so reich verbindet. Heimatwärme . . . . .
Samstag
Mit einer solchen Energie in Begegnung zu gehen, bedeute Opfer werden zu müssen . .
Eine Frau so berühren, dass nichts mehr schmutzig. Zugleich weit erotischer als so vieles, was im Umlauf.
Eine Frau aus sich selbst heraus begreifen. Wie rein ihre Erregung eigentlich ist. Wo und wie sie angefasst werden muss, um glücklich werden zu können
Wohnung langsam zum Chaos wird. Fülle in Körper und Kopf sich anreichert. «Man muß noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.«
Vermischung von Kleidungsstücken. Haufen Kleidung in der Wohnung.
Zimmertemperatur und Körpertemperaturen im Nacktsein sich anglichen.
Magischer Magnetismus in der Berührung
Jeder Moment in einer nicht-linearen Reihe beiderseitig bedeutungsvoll.
Mit ihrem Schoß in Berührung zu sein weit mehr noch als erotischer Puls. Urgeborgenheit
Gemeinsames Frühstück, zurückgelehnt auf großräumiger Fläche wie Großmogule der Liebe –
Eier und Kaffee. Wärmeerzeugung durch Berührungen, die nötig wurden wie Luft
Solche Freude daran zu entwickeln, sie zu bedienen.
Plötzlich erkennen, mit welchen Sehnsüchten und Anforderungen sie so lange schon lebt
Nach all der Zeit drinnen draußen gehen, kühle Januarluft einatmen, ausatmen, dann irgendwo drinnen sitzen und Flugzeuge aufsteigen sehen.
Abenddämmerung intensivste Farben annimmt über kahlem Baumschwarz
Kein Moment ohne Erwiderung
Der Energielevel auch wie ein Flugzeug, das langsam abhebt und kontinuierlich steigt –
Konflikte gab es noch nicht und auch nicht in Sicht.
Und doch eine Erinnerungsverletzung ausgelöst wird: die Angst, die eigne Person könne im sozialen Gefüge verletzt werden. Dies aus dem Mund des andern zu hören.
Als Liebende für sich endlos angeregt zurechtkommen –
Nachbarn seien gefährlich. Warum? Sie urteilen.
«Der gute Gott von Manhattan«. Die Liebenden zerstört wurden. Von außen.
Und doch ist das zweifelhaft. Dies Hörspiel müsste dort neu beginnen, wo es aufhört. Worum es gehen muss, ist gelebte Liebe.
Das Schlafverhalten des andern.
Sonntag
Januarsonne in der Wohnung
Atem in Atem existieren
Ihre Unsicherheit zu Beginn gespürt. Wahrgenommen, dass sie sich so anders verhielt als für sich. Etwas schlechtes Gewissen ein solcher Einflussfaktor, Veränderungsfaktor zu sein.
Nicht nur wahrnehmen, was der andere sagt, sondern auch, wie er nach Worten rang und schließlich etwas sagte, das hinter dem zurückblieb, was er sagen wollte.
Warum sich in den jeweiligen Leben in diesen Arten erotisch-sexuell eingelassen wurde. Gemeinsam sehen, welche Nöte, welche Wünsche, welche Kleinheiten –
Sich spielerisch klein vor dem andern machen. Gemeinsames Belächeln als Erkenntnis. Die große Freundlichkeit . . . . .
Januargeäst am Fenster. Hell besonnter Schnee. Der immer besonnen lächelnde Buddha.
Die sich mit Resten und gebrauchtem Geschirr füllende Küche.
«Gedichte die glücklich machen«
Sprechen über Skulptur aus ihren Händen.
Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
(Rilke)
ihre von ihrer Fruchtbarkeit überformte entspannende Art
ihre weibliche Stimme eine Fruchtbarkeitstonart
Dazu passen auch die Vögel im Zimmer.
Mit seinem ganzen Ernst glücklich sein
Alle Bedenken beiderseitig auf die genaueste Weise erfühlt und vor dem andern ausgesprochen.
In Nahumgebung spazieren. Nachmittagsfeldweite und vollersichtlicher Vollmond. All das, ohne es zu merken, schwebend im Universum. Seltsames Leben
Was alles reinkommt durch das Unbewusste
Sich Essen aus einem Restaurant mitbringen. Robuste Bedürfnisse ausleben wollen im Für-sich-Sein.
Hochwertige Schokolade nur mit Zunge und im Speichel auflösen. Und schon wieder solche Lust aufeinander
Noch weiter, weiter noch, in beiderseitiger Erregung eintauchen. Der Atem des einen so tief in den Korpus des andern einströmt. Auf einmal anders noch den andern erkennen. Gesicht in Gesicht. Unfassbar fassungslos. In einer tatsächlich ungeahnten Art menschlich. Nur eine einzige Erinnerung dieser Art, die schon lang zurückliegt. Den andern erkennen, als wäre man er selbst. Seine Energie sein. Um alle Abgründe bei sich selbst und beim andern wissen, aber aufgelöst. Alle Schwernis und Trauer in einem Leben, in beider Leben hat sich gelöst