Ulrich Schödlbauer

Das Wünschenswerte ist das Verweigerte.

Ich würde mir wünschen. Was soll schon sein? Das bisschen Chaos löst sich im Handumdrehen. Gleich einem Stück Zucker löst es sich auf. Die Lösung heißt Ordnung. Nichts einfacher, als Ordnung ins Chaos zu bringen. Nichts wäre wünschenswerter. Wäre? Hat etwas deinen Ordnungssinn beschädigt?

Diese Frage kanntest du nicht. Sie ist dir zugeflogen. Wünschenswert wäre vieles. Aufs Gelingen kommt es an. Zu wünschen wäre, dass etwas gelingt. Etwas: eine Ordnung, ein Ordnungs-Entwurf. »So soll es sein.« So könnte, so muss es sein. Könnte es auch anders…?

Es kann immer auch anders.

Vor der Ordnung existiert der Entwurf. Er ist in der Welt, also kann er misslingen.

Gesetzt den Fall, er misslingt wirklich: Wie steht es dann um die Ordnung? Ordnet sie sich ›am Ende‹ selbst? »Wir wissen es nicht.« Was wissen wir dann? Am Ende: nichts.

Unwissend kommen wir, unwissend gehen wir. Zwischen den Enden, eingespannt: DER MENSCH. Auch wenn viele gern sein Ende vorwegnehmen würden: Da steht er. Der Mensch inmitten seiner Entwürfe, der Mensch inmitten seiner Entwürfe sich selbst entwerfend, der Mensch inmitten seiner Entwürfe sich selbst entwerfend die Welt, seine Welt in einen Entwurf verwandelnd, ihn weiter treibend wie einen Ball… Plötzlich wird dieser Mensch zum Phantom aus den Wäldern, zum Wilden Mann. Ihn niederschreiben? Nichts leichter als das, traf erst der Auftrag ein: »Verteidige die Ordnung! Du musst sie nicht kennen, also verteidige sie!«

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