II Krieg als wirtschaftliche Beschaffungsmaßnahme

1890 wurde Wounded Knee durch das Massaker der US-Armee an Lakota-Indianern, vorwiegend Angehörigen des Minneconjou-Stammes, bekannt. 1968 erschütterte: Das Massaker von MyỹLai (Son My) die Welt. Die sogenannte »Folter im Namen der Freiheit« war ein Kriegsverbrechen US- amerikanischer Soldaten in Südvietnam während des Vietnamkrieges gewesen.

1972 ging das Foto der neunjährigen Phan ThiKim Phúc um die Welt. Sie erlitt bei einem Napalm-Angriff südvietnamesischer Flugzeuge schwere Verbrennungen. Diese Ikone des Schmerzes drang ins kollektive Gedächtnis der Welt, wie die Bilder des Massakers von Srebrenica u.a. Siehe: https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_events_named_massacres. – Siehe Abbildung rechte Seite -

Der »Eiserne Vorhang« bezeichnete den ideologischen Konflikt als auch die physisch abgeriegelte Grenze, durch welche Europa in der Zeit des Kalten Krieges geteilt war. Was hinter ihm in den Lagern geschah, das erlangte plötzlich durch Alexander I. Solschenizyn Aufmerksamkeit. Er beschrieb in Der Archipel Gulag die Verbrechen des stalinistischen Regimes bei der Verbannung und systematischen Ermordung von Millionen Menschen im Gulag. Sein Freund Lew Kopelew klärte in seiner Autobiografie Aufbewahren für alle Zeiten über das Unrechtssystem der Sowjetunion auf. Vgl. A.Gide, Der Gott, der keiner war.

Das deutsche Magazin Der Stern hingegen verfälschte Kriegsberichterstattung, erfand fake news, fälschte seine Berichte über die Kriegsereignisse im Nahen Osten, im Beirut der 70iger Jahre. Der Duisburger Schriftsteller Nikolas Born thematisierte dies in seinem Roman Die Fälschung. Drei Jahrzehnte später hatte Bush jr. mit seiner Giftgas-Irak-Lüge Erfolg und zettelte einen Krieg an, dessen Folgen bis heute den Terror der Welt und seine absurdesten Formen der Abwehr bestimmen. Randnotiz: Vor dem Einmarsch der Amerikaner in den Irak gab es 1 ½ Millionen Christen, danach 150 Tausend.

Die genannten Beispiele fügen sich ein in die individuelle-kollektive Erinnerungscollage, werden in den Ordner Kurzzeit-Bedeutung abgelegt oder dem sporadischen Geschichtsbewusstsein, der Instanz des Vergessens, zugeordnet.

Wir hören von Geschichtsprofessoren (vgl. Daniel Goldhagen, Hitlers willige Vollstrecker), von Flüchtlingen und Kriegsreportern, dass Kriege eben nicht nur religiös bedingt, sondern sich als Beschaffungsmaßnahmen der Wirtschaftsmächte erweisen. Krieg als Wirtschaftsprogramm. Zur Finanzierung ihrer stehenden Armeen führten die Herrscher Kriege. Krieg avancierte zum Geschäftsmodell. Diesbezüglich schreibt Sarah Wagenknecht in Reichtum ohne Gier: »...dann folgte der Handel eben der Kriegsflotte, die die Vorarbeit leisten musste. Völlig anders ist das auch heute nicht.
Eine gewisse Portion Kriegskapitalismus trägt der Kapitalismus zu allen Zeiten in sich, wobei die Hemmungslosigkeit, mit der er diese agressive Seite des Profitinteresses auslebt, von den internationalen Kräfteverhältnissen abhängt.«

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