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»Fac ten Chek!«
Die scharfe Stimme, wo hat er sie schon gehört?
Ein Desaster.
»Es war nicht leicht, Sie aufzuspüren, aber auf der Zielgeraden ging alles ganz einfach. Ihre Frau hat uns übrigens auf Ihre Spur gebracht. Eine wunderbare Person, finden Sie nicht? Sie hat sich anschließend vergiftet, ich nehme doch an, Sie wissen es schon.
Faktencheck? Geht’s noch? Jeder, der in unserer Branche arbeitet, weiß, dass man nicht schnell ein paar Jungs oder Mädels hinter die Bühne schickt, um festzustellen, was Fakt ist. Welch blühender Unsinn! Wie kommt es, dass so etwas die Fernsehanstalten im Sturm erobert? Kein Interview ohne Faktencheck! Kein Gesprächszirkel ohne Faktencheck! Das sollte uns nicht misstrauisch machen?«
»Es hat Sie misstrauisch gemacht.«
»Das kann man sagen.«
»Aber warum ich?«
»Also hören Sie! Sie sind es doch. Nach wem hätten wir Ihrer Ansicht nach suchen sollen?«
»Nach wem haben Sie denn gesucht?«
»Gute Frage, nächste Frage. Sie glauben doch nicht im Ernst, wir hätten herausbringen wollen, wer hinter diesem läppischen Sendeformat steckt. Uns reizte die Übereinstimmung – die corréspondance – der vage Gedanke, irgendwo könnte etwas vorgehen, das dem offenkundigen Nonsens Sinn verlieh. Irgendwo etwas… Sie begreifen den Reiz? Unsere Jungs zerlegten das Stichwort, das Klingelzeichen, wenn Sie so wollen, in seine Einzelheiten und unterwarfen es allen möglichen Computerroutinen. Lachen Sie nicht, ich weiß, das klingt schrecklich oberflächlich, aber so arbeiten die Dienste heute. Jedenfalls zum Teil.«
»Was kam dabei heraus?«
»Nichts. Nichts, was Sie interessieren könnte. Nonsens, wenn Sie gestatten, dass ich mich wiederhole.«
»Aber Sie haben mich gefunden.«
»Das ist eine andere Geschichte. Kommen Sie, ich lade Sie ein. Die Straße ist nichts für einen wie Sie und mich.«