Ulrich Schödlbauer

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Die Dschamba singt den Baloo. Sie weiß, was sie der Anwesenheit Nd’oras schuldet und schöpft aus ihr eine Kraft, die tieferen Quellen entspringt als die Kraft der Vergeltung für erlittenes Herzeleid oder verjährte Sklavendienste, auch wenn der Herr der Sklav*innen gleich in der Tür stehen wird.

Nd’ora beobachtet, wie die Dschamba sich singend verzehrt. Staunend sieht sie zu, wie sie schrumpft und bereits auf Gnomgröße agiert.

Sie sollte jetzt aufstehen und die Szene beenden.

Aber es geht nicht.

Noch steht Hinkeputze aus.

Unter den ersten Schranzen breitet sich Ratlosigkeit aus. Ein zuckendes Auge, ein versteckter Griff nach der Waffe oder dem Programmheft, ein misstrauischer Blick auf die zuckende Tänzerin mit der überschlagenden Stimme: Was geht hier vor? Was geht mich das an?

Jetzt nicht in den abgezocktesten aller Fehler verfallen, denkt Clandestino. Auch ihn berührt der Baloo. Mehr allerdings berührt ihn das Schicksal der Dschamba, die bald wieder jene Korngröße annehmen wird, die sie besaß, als sie einander fanden. Wo mag der Grobschmied Rapolter stecken? Dumme Frage. Rapolter steckt da, wo man ihn braucht. Hinkeputze dagegen… Wer braucht Hinkeputze? Hinkeputze ist da, wo er die Massen vermutet. Aber er ist nicht da, wo ihn die Massen vermuten.

 

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